Jonas Jacob

Allrounder

Nach meiner Ausbildung zum Maurer und langjähriger Berufserfahrung im Hochbau, Altbau sowie Gartenlandschaftsbau habe ich den Entschluss gefasst den Weg der Selbständigkeit zu bestreiten. Mit Erhalt der „Altgesellenregelung“ gründete ich eine kleine Baufirma.

Ich selbst wuchs in einem Fachwerkhaus aus dem Jahre 1648 in der Stadt Miltenberg auf und habe daher ein „Faible“ für ältere Gebäude entwickelt. Es ist einfach toll zu sehen wie man aus diesen alten meist heruntergekommenen Gebäuden wieder ein schönes, teils geschichtsträchtiges, gesundes und vor allem gemütliches Haus erbauen kann.

Es ist mir ein ganz großes Anliegen mehr auf ökologische und nachhaltige Baustoffe zurückzugreifen sowie Vorhandenes zu sanieren, wieder zu verwenden und zu erhalten.

Ich liebe mein Handwerk und bin froh diesen Weg gehen zu dürfen.

Inzwischen hat sich ein kleines „Handwerker Konglomerat“ welches aus Malermeister, Schreiner, Zimmerer, Architekt, Gartenlandschaftsbauer sowie meiner Wenigkeit besteht entwickelt.

Eine kleine Geschichte zum Schluss:

"Meine Frau und ich könnten uns den Traum erfüllen, ein altes Fachwerkhaus aus dem Jahre 1723 zu kaufen. Mit etwas Phantasie konnte man erahnen was unter diesem Mantel aus verschiedenen Altlasten und Bauschäden schlummerte.

Also gingen wir ans Werk.

Es begann mit einer kompletten Entkernung des Gebäudes und dessen statische Wiederherstellung. Eine neue Raumaufteilung mit Hilfe von Stahlträgern wurde erschaffen sowie eine komplett neue Strom-, Wasser- und Abwasserversorgung.

Im Erdgeschoss erstellte ich eine neue Beton-Bodenplatte. Eine neue Heizanlage mit Solarthermie-Unterstützung wurde installiert.

Wir versuchten so viel wie möglich von der alten Bausubstanz zu erhalten und wenn dies nicht möglich war, mit Materialien, welche ich aus verschiedenen Abrissgebäuden etc. retten konnte, zu ersetzen.

Die alten Holzbalken wurden wieder aufbereitet, geschliffen und geölt ebenso die noch erhaltenswerten Holzböden.

Dieses Zusammenspiel ergab einen wunderschönen, warmen Charakter.

Böden, welche wir leider nicht mehr retten konnten, tauschte ich durch ein schönes Eichenparkett oder dort wo benötigt, durch Fliesen.

Wir verwendeten nur Lehm- und Kalkputze sowie Silikat oder Lehmfarben.

Alles in allem blieben wir in einem „atmungsaktiven System“ treu, welches meiner Meinung nach das „A“ und „O“ für Gebäude dieser Art ist. Das dadurch entstehende Raumklima wird es einem danken.

Das gleiche gilt für jegliche Art der Dämmung und deren Aufbau. Denn auch hier fanden bei uns Maßnahmen statt.

Ich könnte noch viel mehr Dinge aufzählen, jedoch denke ich das würde hier jetzt den Rahmen sprengen.

Zum Dank für die geleisteten Arbeiten erhielten wir zum Abschluss den Sparkassen Baupreis für besonders gelungene Baumaßnahmen.

Zugegeben, ein solches Projekt anzugehen hat nicht nur seine schönen Seiten. Es ist eine Berg- und Talfahrt. Aber wenn alle Beteiligten zusammenhalten und in die Hände spucken entsteht etwas Wunderbares, Einzigartiges.

Das Schöne an der Sanierung eines älteren Gebäudes ist, das man unter Anweisung oder schon vorhandenem Know-how viele Dinge in Eigenleistung bewerkstelligen kann. Auch sind ökologische Baustoffe teils wesentlich umgänglicher als viele der heutigen „High-Tech“-Produkte.

Fachwerkhäuser bzw. Häuser, in denen man vergeblich einen rechten Winkel sucht, sind nicht unbedingt jedermanns Sache.

Der Ökofaktor lässt sich aber auch auf andere Gebäude (ob alt oder jung) übertragen.

Für uns war es die richtige Entscheidung und wir fühlen uns sehr wohl in unserem Zuhause."


Jonas Jacob